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Eine Reise ins Herz der finnischen Seele.

Mit Mika Häkkinen in Lappland. Advertorial. Kunde: Mercedes-Benz.

Mit Mika Häkkinen in Lappland. Advertorial. Kunde: Mercedes-Benz.

Mit einem eiskalten Lächeln hat mich der arktische Winter willkommen geheißen, fast sind mir bei minus 23 Grad die Begrüßungsworte erfroren. Doch nur wenig später macht das schwarzblaue Morgenlicht den ersten wärmenden Sonnenstrahlen Platz, und die Wald- und Seenlandschaft tritt als strahlende Winterschönheit aus der Nacht heraus. Das finnische Lappland ist ein Land der langen Schatten, hoch wird die Sonne heute nicht steigen, vielleicht gerade mal über die eisverkrusteten Tannen des Levi-Fjells, wo sie oben am Berghang das versteckte Ferienhaus der Häkkinens entdecken wird. Mika Häkkinen, zweifacher Formel 1 Weltmeister, ehemaliger DTM-Pilot bei AMG Mercedes und so etwas wie ein finnischer Nationalheld, erwartet mich bereits an der Haustür. Sein Lächeln zeigt sich warmherzig und offen, aber es hat auch diesen leicht prüfenden, freundlich-ironischen Zug, hinter dem man irgendein tiefes, geheimnisvolles Wissen vermutet. Genau deshalb bin ich hier, denn Mika hat mir versprochen, mich für ein paar kurze Tage und lange Nächte auf eine sehr spezielle, sehr private Expedition mitzunehmen: eine Entdeckungsreise in das Mysterium seiner finnischen Seele.

Mikas Mercedes-Benz GL macht den Eindruck, als scheine er sich jeden Moment mit der Tatkraft seines drehmomentstarken Turbodiesels ins Abenteuer stürzen zu wollen. Permanent allradgetrieben, beruhigend geländegängig und gleichzeitig äußerst komfortabel ausgestattet, steht das perfekte Expeditionsfahrzeug vor mir. Ich will los, am liebsten sofort, aber oben am riesigen Esstisch erwarten mich Mikas Frau, Kinder und Freunde mit einem original finnischen Buffet. Sie alle verbringen in ihrem heiß geliebten Lappland ein paar entspannende Winterferientage, und sie freuen sich, mich daran teilhaben zu lassen.

Wer immer vor ein, zwei Generationen so vorausschauend war, einen Stapel massiver Weißtannen zu fällen und sie dann ein paar Jahrzehnte lang zum Trocknen zu legen, wäre stolz zu sehen, was aus ihnen geworden ist. Durchgehärtet und blank poliert sind sie zurückgekehrt in die arktischen Wälder, fügen sich mit grob behauenem, moosgrünem Granit zu einem modern interpretierten, doch unverwechselbar finnischen Ferienhaus. Das luxuriöse Drinnen verbindet sich harmonisch mit dem urwüchsigen Draußen, kein Wunder, dass ich mich vor dem flackernden Kamin des kathedralengroßen Wohnzimmers wie in der grenzenlosen Wildnis Lapplands fühle: Seltsam klein und doch beschützt.

Mika reicht mir einen Teller, er hat, wie er sagt, eine Kleinigkeit vorbereiten lassen. Wildlachsseiten, roh, gedünstet, geräuchert, gebeizt und mit Kräutern mariniert, zu Pasteten verarbeitet oder auf offenem Feuer gegrillt, süß und sauer eingelegte Heringe, Forellenfilets und Flusskrebse, Kaviarhäppchen, karelische Piroggen, geräucherter Rentierschinken, Rentierpastete und Rentierfleisch-Klößchen, gebackener Süßmilchkäse mit Moltebeerensoße - an der Last der heimischen Delikatessen hat der gemeinsame Esstisch schwer zu tragen. Ich greife zu, noch mal und noch mal, probiere immer neue Leckereien, sie alle schmecken nach glasklaren Seen, sattgrünen Wäldern und der nicht enden wollenden Sonne der Mittsommernacht. Wenn die Liebe zu Finnland durch den Magen geht, dann bin ich gerade dabei, mich rettungslos zu verlieben.

Ein Finne, so hat Berthold Brecht einmal in Anspielung auf die regionalen Sprachunterschiede in Finnland gesagt, schweigt in zwei Sprachen. Mika Häkkinen schweigt außerdem in fließendem Englisch. Schon bald haben wir die Grenze zur Einsamkeit überquert, es gibt keine Orte mehr, keine Straßennamen, keine Hinweisschilder, nur die Gefahr, im endlosen Schnee des Polarkreises die Orientierung zur verlieren. Doch Mika kennt sich aus, mit der sanften Unterstützung von Luftfederung und Offroad-Pro-Technik dirigiert er den GL zügig durch die unendlichen Wälder. Entspannt lehne ich mich ins beheizte Leder zurück, mein Blick wandert nach draußen. Keine Menschenseele ist zu sehen, und ich bezweifle, dass es in der Sprache der Suomi überhaupt ein Wort für Gegenverkehr gibt.

Ich spüre, wie sehr Mika die Ruhe, die Weite und die Einsamkeit dieses Landes liebt, und in diesem Moment wird mir klar, dass seine Schweigsamkeit nichts weiter ist als ein ganz persönlicher Ausdruck stillen, intensiven Genießens.

Unvermittelt rückt die unbesiedelte Natur einen schmalen Waldweg in mein Blickfeld. Spielerisch bewegt Mika das Lenkrad, der GL antwortet mit einem leichtfüßigen Schlenker, und schon fräsen wir uns in eine neue Richtung, entlang einer kaum erkennbaren, tief verschneiten Fahrspur. Wo sie endet, erwartet uns ohrenbetäubendes Gebell.

Die unbändige Kraft eines Rudels wild gewordener Huskies zerrt am Hundeschlitten, endlich wirft Mika die Halteleine los. Für einen flüchtigen Moment sehe ich in ihm den einsamen Wolf, dann ist Mika mit der tobenden Meute im dichten Winterwald verschwunden, den schnellen Schlitten nur mit der Verlagerung seines Körpergewichts dirigierend. Über viele Kilometer folgt das wilde Gespann einem tief verschneiten Waldweg, später knirscht ein zugefrorener Bachlauf unter den Kufen. Wenn es gefährlich schnell wird für den Schlitten, krallen sich per Fußbremse ein paar solide Metallzacken ins Eis, geht es bergauf, springt Mika vom Schlitten und hilft dem Rudel bei der Arbeit. Dieses Wechselspiel von Respekt und Verantwortung, das zwischen dem Schlittenführer und den sensiblen Huskies so selbstverständlich praktiziert wird, lässt ein neues Bild in mir aufsteigen, ich sehe jetzt den anderen Mika, den engagierten Teamplayer, der mit seinen Renn-Ingenieuren und Mechanikern eine verschworene Gemeinschaft bildete. Ein Widerspruch zum einsamen Wolf? Nicht, wenn man stolzer Besitzer einer finnischen Seele ist.

Im nächtlichen Winterwunderland hat es Neuschnee gegeben, doch kaum wird es hell, haben sich die Schneewolken bereits wieder verzogen. Perfekte Bedingungen für einen Ritt auf dem Motorschlitten, lacht Mika, während er den Anhänger mit den beiden Skidoos an seinen GL koppelt. Die 700 NM Drehmoment haben leichtes Spiel mit der schweren Last, die Zivilisation Levis ist schnell hinter uns gelassen, doch vierzig Kilometer und ungezählte Forstwege später scheint unsere Expedition ein abruptes Ende zu finden. Vor uns verliert sich die Spur des schneeverwehten Waldwegs, dahinter beginnt die Unendlichkeit eines riesigen, zugefrorenen Sees. Wollen wir uns wirklich auf das grenzenlose Weiß wagen? Das permanente Allradsystem antwortet mit Ja, eine kurze Schalterdrehung setzt den Federweg der Luftfederung höher, und Sekundenbruchteile später stürmt der GL mit wehenden Schneefahnen einer versteckten Bucht entgegen.

Wenn jemand die absolute, menschenleere Einsamkeit sucht, hier findet er den idealen Platz. Auch Mika kommt regelmäßig hierher, wenn er mit sich und der Welt allein sein will, den Eisbohrer und die kurze Angel stets im Gepäck. Doch das Eisangeln hat er sich für später aufgehoben, jetzt werden erst die starken Motoren der Skidoos zum Leben erweckt.

Kaum sind die Zweitakter warm gelaufen, hat Mika seinen berühmten blau-weißen Integralhelm aufgesetzt und den kleinen, unscheinbaren Gashebel nach vorne gedrückt. Aus dem Stand katapultiert sich sein Motorschlitten auf den weiten, weißen See hinaus, die Beschleunigung ist atemberaubend. Meterhoch stiebt das pudrige Weiß in die eiskalte Luft, um sich schließlich als Vorhang aus Schneekristallen vor meinen Augen herabzusenken. Als die Sicht wieder frei wird, kurvt Mika bereits in artistischer Schräglage dem Horizont entgegen, gebannt verfolge ich das faszinierende Schauspiel, das sein Motorschlitten auf der unberührten Bühne des Neuschnees inszeniert. Schließlich setze auch ich meinen Helm auf, lasse den Motor aufheulen und verliere mich genau wie Mika irgendwo da draußen im grenzenlosen Weiß.

Als wir am frühen Nachmittag müde, aber glücklich zu unserem geländegängigen Basislager zurückkehren, duftet die eiskalte Luft nach harzigem Rauch. Mika holt ein paar Rentierfelle aus dem Laderaum des GL, zieht seine Fellmütze tief über beide Ohren und stapft durch den knietiefen Schnee Richtung Wald. Ich folge seiner Spur, höre finnisch-fröhliche Begrüßungen und mehrstimmiges Lachen, eine schneebedeckte Jurte taucht auf, vor ihr kühlt leise knackend eine Horde Motorschlitten ab, nur wenige Meter davon entfernt haben Mikas Freunde ein wärmendes Feuer entfacht. Hungrige Flammen recken sich hoch zu den frischen, eisgefischten Fischen, die soeben selbst geangelt und nun an geschnitzten Stecken übers Lagerfeuer gehalten, die wabernde Hitze gierig in sich einsaugen. Wir lassen uns auf die mitgebrachten Rentierfelle fallen, Mika reicht mir einen langen, dünnen Ast und seinen Finndolch, wenig später brutzelt auch mein arktischer Schnellimbiss über der heißen Glut.

Seltsam, je tiefer ich in die finnische Seele einzudringen versuche, desto unergründlicher zeigt sie sich mir. Aber vielleicht muss sie genau das sein, unergründlich und endlos weit, wie sonst könnten in ihr die unzähligen Widersprüche Finnlands so wunderbar leicht nebeneinander existieren: Die eisige, nicht enden wollende Polarnacht neben dem Naturspektakel einer Mitternachtssonne, der von Naturgeistern beseelte Schamane neben dem kosmopolitischen Hightech-Unternehmer, die sprichwörtliche Schweigsamkeit der Finnen neben der höchsten Mobilfunkdichte der Welt.

Unbemerkt hat sich Ruhe über die Zeit gelegt, irgendwo in der borealen Ferne zucken ein paar Nordlichter auf. Mika und seine Freunde nippen am Kaffee, schauen in die Glut, so, als würden sie darin etwas sehen, das nur sie sehen können. Die wenigen Worte, die jetzt noch am Lagerfeuer fallen, versinken still im weichen Schnee.